Wie ein waldgrünes Wunder-Knäuel die Ammoniak-Herstellung klimafreundlicher machen könnte
Man darf Düngemittel durchaus feiern, helfen sie doch, unzählige Menschen mit Nahrung zu versorgen. Schimpfen ist aber auch berechtigt, denn zu viel Dünger belastet die Gewässer, und die Produktion verschlingt Unmengen Energie. Allein die Herstellung von Ammoniak für Stickstoffdünger trägt mit mindestens einem Prozent zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Forschende weltweit arbeiten deshalb daran, diesen Anteil zu senken.
Hier setzt die Idee von Benjamin Snyder an, der seit Anfang des Monats an der University of Illinois forscht und lehrt. Der Chemiker will das Ammoniakgas nicht verflüssigen, sondern mit einer porösen Substanz aus dem Gemisch herausziehen.
Snyders Team und andere Wissenschaftler haben zwar schon andere poröse Materialien zur Ammoniakernte untersucht, darunter andere Gerüstverbindungen sowie aluminium- und siliziumhaltige Zeolithe. Doch die waldgrüne MOF-Variante sei besonders stabil und energiegenügsam, wenn es um das Freisetzen des Ammoniaks gehe, betont der Forscher. Der Prozess funktioniert laut Studie bei moderatem Druck und Temperaturen um 175 Grad Celsius.
Der mit Abstand größte Anteil am CO₂-Fußabdruck der Ammoniakproduktion geht allerdings auf das Konto der Ausgangssubstanz Wasserstoff, der bislang noch meist aus fossilen Rohstoffen wie Erdgas gewonnen wird."Für eine nachhaltige Düngemittelherstellung kann er zum Beispiel durch die Elektrolyse aus Wasser, mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt werden", sagt Steffen Reichle vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr.
Das Ziel vieler Forschungsansätze ist eine klimafreundliche Ammoniakproduktion in kleineren, dezentralen Anlagen, dort, wo das Gas gebraucht wird. Auch die Industrie arbeitet daran. Thyssenkrupp Uhde in Dortmund etwa bietet bereits Kleinanlagen für die Ammoniakproduktion mit reduziertem CO₂-Abdruck an. Das Unternehmen sieht dabei nicht nur den Einsatz von Ammoniak in derBenjamin Snyder hat ebenfalls dezentrale Produktionsanlagen im Visier.
Argentina Últimas Noticias, Argentina Titulares
Similar News:También puedes leer noticias similares a ésta que hemos recopilado de otras fuentes de noticias.
Bis zu 128 Prozent Kurspotenzial: US-Aktien wie Amazon, Alphabet, PayPal oder Dish im Fokus der AnalystenBei diesen US-Aktien sagen die Analysten: Kaufen. Werte wie Dish, Amazon, Alphabet oder PayPal bieten jetzt bis zu 128 Prozent Kurspotenzial. Auf wie viel Gewinn Anleger bei folgenden Aktien hoffen dürfen.
Leer más »
(S+) Nigeria: Wie sich der afrikanische Gigant zum »failed state« entwickeltEine der größten Nationen der Welt versinkt in einem Strudel aus unfassbaren Grausamkeiten, Terror, ethnischen und religiösen Konflikten. Nun wird in Nigeria gewählt – was alles noch schlimmer machen könnte.
Leer más »
(S+) Machtübernahme der Nazis: Wie die Parole »Drittes Reich« Karriere machteAm 30. Januar 1933 kam Hitler an die Macht. Weithin bekannt ist die NS-Diktatur auch als »Das Dritte Reich«. Die zugkräftige Formel geht in die Weimarer Republik zurück – und beruht auf einer Reihe von Irrtümern.
Leer más »