Nürnberg - Stell dir vor, es ist Landtagswahl und keiner weiß es. Ganz so schlimm ist es nicht, doch dass in Bayern das Wahlkampffieber grassiert, kann auch niemand behaupten. Die CSU freut das, kommentiert NN-Chefredakteur Michael Husarek.
Markus Söder lässt kaum ein Bierzelt aus: Im Wahlkampf tourt er durch Bayern, hier auf der Limbacher Kirchweih in Schwabach. Das Zelt war mit 1500 Besuchern sehr voll.- Stell dir vor, es ist Landtagswahl und keiner weiß es. Ganz so schlimm ist es nicht, doch dass in Bayern das Wahlkampffieber grassiert, kann auch niemand behaupten. Die CSU freut das, kommentiert NN-Chefredakteur Michael Husarek.
Gäbe es ein Quiz über Bayerns Bierzeltvielfalt, wäre Markus Söder favorisiert. Seit Monaten eröffnet er Volksfeste, tourt mit einem Tempo durch die Biertempel des Freistaats, als ob sich in diesen Arenen die Wahl entscheidet. Vielleicht, dieser Verdacht erhärtet sich, ist es so. Der CSU-Chef erreicht Tag für Tag Tausende von Menschen, platziert rhetorisch geschickt sein Narrativ der ach so unfähigen Ampelkoalition. Seine Anhänger johlen, fast alle klatschen und die Ernte, das deutet sich an, fährt der Nürnberger am 8. Oktober ein. Ist Wahlkampf wirklich so einfach? Natürlich nicht. Es gibt ausgefeilte Social-Media-Strategien und in Kürze die üblichen Plakatkampagnen.
Jenseits dieses Handwerkskastens der PR-Experten in den Parteizentralen ist bislang wenig zu spüren von einem Ringen um die besten Argumente. Dabei sind es weniger als acht Wochen bis zum Wahltermin. Söder und die CSU haben keinen Grund, diese Ruhe zu durchbrechen. Ihnen kommt ein Dahinplätschern wohl am meisten entgegen, das uninspirierte Wahlprogramm der Christsozialen spricht Bände.Umso mehr verwundert es, dass die Opposition keinen Zugriff findet auf diesen Wahlkampf.
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