Kelvin van der Linde setzt im Titelkampf in Hockenheim mit seinem vierten Saisonsieg ein Ausrufezeichen. Einen Extra-Boost verschafft ihm der Besuch der Eltern.
Zeit für große Emotionen hat Kelvin van der Linde eigentlich keine. Der Titelkampf in der DTM tobt, es geht eng zu, es wird mit allem gekämpft, was dazugehört, mit Haken, Ösen und allen erdenklichen Tricks. Volle Konzentration ist also gefordert. Und Ablenkungen stören da nur.
«Mama und Papa sind nicht so oft hier, vor allem in den vergangenen zwei, drei Jahren war es schwer für sie», sagte van der Linde – und wird dann doch ein wenig emotional. «Umso stolzer macht es mich, ihnen einen Sieg zu schenken. Es war das lange und große Ziel von meinem Bruder und mir, es in die DTM zu schaffen. Wir hatten nie den Background, um die Formel 1 als Ziel zu haben. Die DTM ist so etwas wie das Endziel in meiner Karriere.
«Es ist großartig, zurück zu kommen», so van der Linde. «Das Team brauchte nach den vergangenen Wochen wieder ein Ergebnis. Es wird eng bleiben, wir können uns nicht zurücklehnen. Es fängt mit Liam jetzt wieder bei null an.» Neben den Eltern ist auch der dreimalige Champion Rene Rast in Hockenheim. Van der Lindes Kumpel und Mentor weiß, wie man Titel gewinnt. Und wie man die Nerven behält, wenn es drei Rennen vor Ende weiterhin eng zugeht.
Einfacher wird es aber, wenn der Teamkollege hilft. Mike Rockenfeller raste am Samstag von Startplatz 17 als Dritter auf das Podium. Wichtig dabei: In der Schlussrunde überholte der Routinier Lawson mit einem harten Manöver, der daraufhin wenig erfreut war. «Mein Englisch ist nicht so gut. Ich glaube, er hat mir zu dem Move gratuliert», lachte Rockenfeller.