Ein Gericht hat den Anführer der rechtsextremen ProudBoys sowie drei weitere Mitglieder im Zusammenhang mit den Krawallen nach der US-Wahl 2020 schuldig gesprochen. Ihnen drohen lange Haftstrafen.
Die Geschworenen eines Bundesgerichts in der Hauptstadt Washington verurteilten am Donnerstag unter anderem den früheren »Proud Boys«-Anführer Henry »Enrique« Tarrio wegen »aufrührerischer Verschwörung«. Neben Tarrio wurden noch drei weitere Mitglieder verurteilt. Den Männern drohen damit lange Haftstrafen, laut »New York Times« sind annähernd 50 Jahre Haft möglich.
Die »Proud Boys« hatten sich an der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols durch radikale Anhänger des abgewählten Präsidentenbeteiligt. Die Angreifer wollten verhindern, dass der Kongress an diesem Tag den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 endgültig bestätigt.
Die Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten vor, sich verschworen zu haben, um eine Machtübergabe zu verhindern. Der Straftatbestand der »aufrührerischen Verschwörung« richtet sich unter anderem gegen Versuche, die US-Regierung zu stürzen. Er kommt in den USA nur selten zur Anwendung.
Tarrio, der häufig mit Sonnenbrille und kugelsicherer Weste posierte, war bei den Ausschreitungen am Kapitol nicht persönlich anwesend, weil er zuvor festgenommen und zum Verlassen der US-Hauptstadt aufgefordert worden war. Laut Anklage soll er die Krawalle jedoch organisiert und gesteuert haben.
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