Dass TV-Tausendsassa Stefan Raab bald nicht mal mehr hinter den Kulissen wirkt, lässt aufhorchen. Verliert das Fernsehen damit doch endgültig einen seiner kreativsten Köpfe. Ohne ihn fehlt es der Unterhaltungsbranche an Innovationskraft, schön jetzt herrscht im Spaßsektor ödes Mittelmaß.
Abschiede sind schwer, man kennt das, vor allem für Showgrößen. Haftet ihnen doch etwas Endgültiges an, das anonyme Auflösen im großen Ganzen. So folgt auf eine Abschiedstour die nächste, um danach das natürlich ersehnte Comeback zu feiern.
Viele Youtuber, Nonstop-Streamer und Reality-Soap-Süchtige der Generation Z werden sich freilich fragen, wer das gleich nochmal war, dieser Raab. Einer, der irgendwas mit Medien am Hut hatte, klar, aber was? Um die Erinnerung aufzufrischen: Raab war in der Welt des Fernsehens das, was Beckenbauer für den Fußball war – ein Spielmacher.
Raabs Fähigkeit war es, Unterhaltungsfernsehen zu durchdringen, es im Innersten zu verstehen und entweder maßgerecht zu bedienen oder in seinem Sinne umzubauen. Wenn er handwerkliche oder strukturelle Defizite sah, oder dass ein Potenzial nicht ausgeschöpft wurde, grätschte er hinein. Aus Kalkül und wegen des ihm immens wichtigen Spaßfaktors.
Es fehlt auf breiter Ebene sowohl an Ideen als auch an eben jenem unternehmerischen Instinkt, mit dem Raab agierte. Was heute das Showgeschäft auf dem Bildschirm dominiert, ist größtenteils mutlos, konfektioniert, ein Aufguss immergleicher Reality-Soaps oder nur müde Kopie einstiger Erfolgsformate – „Schlag den Henssler“ oder „Schlag den Star“ erreichten eben nie die Qualitäten eines „Schlag den Raab“, auch wenn der Altmeister persönlich hinter den Kulissen wirkte.
Neben dem Gefühl, es allen gezeigt zu haben, den Fernsehbossen, den TV-Kollegen, den Zuschauern, ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, war für Raab auch immer der Spaßfaktor ausschlaggebend, dorthin zu kommen. Spaß zu haben betrieb er mit dem größtmöglichen Ernst. Wenn er alles in einem Segment erreicht hatte, es nicht mehr so lief wie gewünscht oder die Aussichten trübe waren, hat Raab den Spaß meist schnell verloren.
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