Die Forschung kennt nur ein einziges Porträt des Kaisers Sponsianus auf einer Goldmünze – und die galt lange als Fälschung. Doch nun gibt es Belege dafür, dass es den Herrscher tatsächlich gegeben haben könnte.
. Die Fachleute hatten sich die Münze und andere Geldstücke näher angesehen, die einst zusammen mit ihr gefunden worden waren. Dabei nahmen sie unter anderem die Oberfläche mit leistungsfähigen Mikroskopen in den Blick.Foto: Picture Unit / University of Glasgow
Die Analysen belegen aus Sicht der Forschenden, dass die Münze längere Zeit im Umlauf war. Nur so ließen sich die beobachteten Kratzspuren auf der Oberfläche erklären. Ablagerungen wiederum belegten, dass das Goldstück für viele Hundert Jahre im Boden vergraben gewesen sei. Selbst bei der üblichen Reinigung von Münzen in Museen, die auch dem betreffenden Aureus zuteilgeworden sei, würden charakteristische Anhaftungen übrig bleiben.
Klar wäre damit, dass sich Sponsianus in ziemlich turbulenten Zeiten zum Herrscher gekürt haben müsste. Sein Herrschaftsbereich, die römische Region Dakien auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens, dürfte damals vom Rest des Reiches abgeschnitten gewesen sein. Zwar gab es hier Reichtum versprechende Bergwerke und eine mehr oder weniger florierende Land- und Forstwirtschaft. Gleichzeitig war das Gebiet aber stets von anstürmenden Germanen bedroht.
Adrastos Omissi von der Universität Glasgow, der nicht an den Forschungen beteiligt war, sprach von einem »wirklich überzeugenden Argument für die Existenz von Sponsianus und dafür, dass er ein echter Kaiser war«. Im späten 3. Jahrhundert, in einer Zeit voller Turbulenzen und Unruhen habe die Messlatte für einen Kaiser »sehr niedrig gelegen«.
Skeptischer zeigte sich Richard Abdy vom British Museum. Das Team um Pearson habe seine »Fantasie spielen lassen« und sei einem Zirkelschluss aufgesessen. »Sie sagen, dass es wegen der Münze die Person gibt, und die Person muss also die Münze gemacht haben.«
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