Überraschungstabellenführer VfB Stuttgart ist auch beim Meisterschaftskandidaten RB Leipzig auf dem Weg zu einem Erfolg, doch dann produziert die Hintermannschaft im Verbund einen fatalen Patzer. Der ist für die Schwaben der Anfang vom bitteren Ende.
Spiel gedreht, Fehlstart vermieden, Kantersieg gefeiert: Dank einer überragenden zweiten Halbzeit hat RB Leipzig den VfB Stuttgart 5:1 besiegt und einen verpatzten Heim-Auftakt mit einer Machtdemonstration noch abgewendet. In dem von gleich vier Videobeweisen geprägten Bundesligaspiel trafen Benjamin Henrichs , Dani Olmo , Lois Openda , Kevin Kampl und Xavi Simons für die Sachsen.
Im Blickpunkt standen vor 46.084 Fans aber oftmals Schiedsrichter Frank Willenborg und seine Kollegen im Kölner Videokeller. Zweimal checkten sie auf Foulelfmeter , zweimal überprüften sie einen Treffer von Openda . Im Endeffekt lag das Schiedsrichter-Team bei jeder Entscheidung richtig. Zum Heim-Auftakt setzte Trainer Marco Rose erst einmal ein personelles Zeichen. Der seit 716 Minuten torlose Timo Werner musste auf die Bank, für ihn stürmte Yussuf Poulsen. Gegen tief stehende Schwaben versprach sich Rose mehr Wucht und Aggressivität beim Anlaufen, was der Däne prompt lieferte. Doch Stuttgart, das aus zehn Duellen mit Leipzig bisher nur zwei Punkte holte, wurde vom hohen Pressing nicht wirklich vor Probleme gestellt - und hatte die erste Möglichkeit.
Leipzig wachte erst in der Nachspielzeit auf. Erst scheiterte Openda frei vor dem Tor an Nübel, dann forderte RB nach einem vermeintlichen Foul von Guirassy an Willi Orban Elfmeter. Der Angreifer wurde allerdings zuvor von Poulsen gestoßen, was der Videobeweis bestätigte. Sah Rose anders und stürmte nach dem Halbzeitpfiff schimpfend auf Schiedsrichter Willenborg zu - Gelbe Karte. Co-Trainer Alexander Zickler verhinderte Schlimmeres, indem er Rose zurückschob.
Doch Leipzig war jetzt dran, ging aggressiv auf jeden Ball. Henrichs lief Nübel nach einem Rückpass an und blockte den Befreiungsschlag des Keepers ins Tor. Zwei Minuten später patzte Nübel schon wieder. Eine Flanke von Poulsen klatschte er direkt vor die Füße von Openda. 2:1. Nicht ganz. Wieder meldete sich der Videoschiedsrichter. Der Leipziger Stürmer stand knapp im Abseits. Doch RB ließ sich nicht beirren, ließ Stuttgart kaum noch Räume.
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