Gekränkte Egos überall: Springer-Chef Mathias Döpfner auf Pegida-Kurs, CDU-Chef Merz will Kanzler Scholz mit einem Untersuchungsausschuss beikommen – und Putin steckt mitten im Machtkampf. Das ist die Lage am Donnerstagabend.
Es gibt ein Video, in dem Friede Springer feierlich verkündet, den Vorstandschef ihres Konzerns offiziell zu ihrem Nachfolger zu machen. Es war der Moment, als sie Mathias Döpfner ein Milliardengeschenk überreichte, ein Paket aus fünfzehn Prozent der Aktien des Springer-Konzerns, den ihr 1985 verstorbener Mann Axel Cäsar Springer nach dem Krieg als klassischen Zeitungsverlag gründete.
Es geht auch um Kritik an Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel . Die »Zeit« zog ein Zitat heran, in dem von »M« die Rede ist. »Das Land hat jeden Kompass verloren. Und M den Verstand. Sie ist ein sargnagel der Demokratie. Bald hat die afd die absolute Mehrheit.« Wirtschaftlich bekennt Döpfner sich zur Globalisierung, außenpolitisch zum »free west, fuck the intolerant muslims und all das andere Gesochs«.
In dem Video sagt Friede Springer – übrigens eng vertraut mit Merkel – nach ihrer Entscheidung, Döpfner zu ihrem Nachfolger zu machen: »Ich fühle mich dabei sehr wohl.« Hoffentlich muss sie jetzt nicht googeln: »Wie mache ich eine Schenkung rückgängig?«Die Regierungsbefragung am 25. Januar 2023 neigte sich schon dem Ende zu, als Unionsfraktionsvize Mathias Middelberg dann doch noch auf das Thema Cum-ex-Skandal zu sprechen kam.
Nun wird sich Scholz wohl doch wieder erinnern und noch viele weitere Antworten geben müssen. Die Fraktion von CDU und CSU hat einen Antrag zur Einrichtung eines Untersuchungsausschusses erarbeitet, der der meinem Kollegen Florian Gathmann vorliegt.
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