Nach dem Nazi-Anschlag hat Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) die Gedenkstätte Ahlem besucht. Sie zeigte sich sichtlich schockiert.
Mit Stickern mit israelfeindlichen Nazi-Parolen haben Unbekannte am Wochenende die Gedenkstätte Ahlem geschändet.
Bei einem Besuch des Ortes, von dem aus im Zweiten Weltkrieg 3000 Juden von den Nazis deportiert worden waren, zeigte sich Innenministerin Daniela Behrens am Donnerstag schockiert. „Antisemitismus darf man nicht einfach geschehen lassen. Jüdisches Leben gehört zu Niedersachsen“, betonte sie vor der „Wand der Namen“. Sie erinnert an deportierte Juden und ehemalige Zwangsarbeiter.
Seit dem Angriff der Terror-Organisation Hamas auf Israel am 7. Oktober hat es in Niedersachsen antisemitische Straftaten im unteren dreistelligen Bereich gegeben, teilte Landespolizeidirektor Ralf Leopold im Innenausschuss des Landtags mit. „Wir haben solche Taten landesweit täglich“, sagte er. Dazu gehörten Sachbeschädigungen, Volksverhetzung und Beleidigungen, Drohschreiben, Beschädigungen von Flaggen und pro palästinensische Parolen.Im gesamten Jahr 2022 waren es in Niedersachsen rund 200 antisemitische Straftaten. Vor dem Angriff seien es 160 Fälle gewesen.
Seit dem Angriff gab es landesweit 84 Versammlungen mit Bezug zum Kriegsgeschehen. In 39 Fällen handelte es sich um pro palästinensische Kundgebungen, 41 Versammlungen waren pro israelisch. „Der Rest war neutral“, sagte Leopold.
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