Jedes Jahr besuchen Hunderte Pilger aus aller Welt zum jüdischen Fest Lag Baomer eine Synagoge auf der Insel Djerba. Ein tödlicher Angriff dort erinnert an eine Bluttat vor mehr als 20 Jahren.
Mindestens vier Menschen wurden bei einem Angriff auf eine Synagoge auf der tunesischen Insel Djerba getötet. Laut dem Innenministerium des nordafrikanischen Landes seien neben zwei Besuchern des jüdischen Gotteshauses ein Wachmann und der Angreifer, der als Sicherheitsbeamter arbeitete, selbst gestorben.
ermittelt den Ablauf und die Hintergründe der Tat. Videos, die in den sozialen Medien verbreitet wurden, scheinen zu zeigen, wie panische Menschen durch ein Nachbargebäude der Synagoge laufen, während Schüsse zu hören sind.In diesen Tagen findet in der Synagoge das jüdische Fest Lag Baomer statt. Jedes Jahr reisen viele einheimische Gläubige sowie Pilger aus Israel, Frankreich und anderen Ländern an.
Tunesien unterhält keine diplomatischen Verbindungen zu Israel, lässt dessen Bürger aber im Rahmen organisierter Touren zum Fest ausnahmsweise ins Land. In Tunesien selbst leben nach Angaben der jüdischen Gemeinde nur noch rund 1800 Juden, die meisten davon auf Djerba. Mitte des 20. Jahrhunderts hatte es noch ungefähr 100.000 Juden in Tunesien gegeben.Bereits 2002 gab es einen Anschlag auf die Synagoge La Ghriba.
Lag Baomer ist ein jüdisches Freudenfest. Es unterbricht traditionell die Trauerzeit zwischen dem Pessach-Fest, das der Befreiung der Juden aus der Sklaverei der ägyptischen Pharaonen gedenkt, und dem Erntedankfest Schawuot. Die bei Touristen beliebte Synagoge La Ghriba auf Djerba mit ihren prachtvoll gestalteten Innenräumen stammt aus dem Jahr 1920. Ihr Grundstein soll aus dem zerstörten Tempel von Jerusalem stammen.
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