Regisseur Milo Rau ist Lieblingsfeind des konservativen Feuilletons. In Antwerpen inszenierte er gerade Mozart, 2024 leitet er die Wiener Festwochen.
Ein Treffen mit Milo Rau an einem sonnigen, spätsommerlichen Montagmorgen in Antwerpen. Den Abend zuvor hatte seine Interpretation der Mozart-Oper „La clemenza di Tito“ in der Vlaamse Opera Antwerpen Premiere. Danach Standing Ovations für den Schweizer Regisseur – Balsam für einen zeitweise schwer Gescholtenen. Denn was die einen lieben, scheint für die anderen kaum erträglich.
Die Relevanz von Kunst Jan Brachmann urteilte anlässlich Raus Genfer Erst-Inszenierung von „La clemenza di Tito“ 2021 noch eine Spur roher: „Der Schweizer Soziologe und Krisengebietsreporter Milo Rau macht seit knapp zwei Jahrzehnten auch Theater, weil ihm – dem Analysten unserer aktuellen Ökonomie der Aufmerksamkeit – nicht entgangen ist, dass die Kunst immer noch höhere Renditen abwirft als die Publizistik.
Die 1990er und 2000er waren die Jahre der Dekonstruktion. „Dekonstruktion, das war die einzige Aufgabe meiner intellektuellen Generation“, schreibt Rau in seinem Buch. Doch, so stellt er retrospektiv fest, war damit auch „in den Neunzigern, als ich zur Schule ging, die Arbeit getan.“ Etwas Neues musste entstehen.
Sie schlürfen Sekt, stehen rum, unterhalten sich, bestaunen Fotografien und Malereien des Bühnendekors. Im Vordergrund am Bühnenrand eine Staffelei – es könnte sich auch um die Eröffnung einer Kunstausstellung handeln. Die Bühnenausstattung wird den ganzen Abend zwischen höfisch-feudalem Ambiente, Trailerpark-Trash und städtischer Gegenwart hin und her mäandern.
Laien und Profis Neben dem ganzen schönen Luxus, mit glänzend ausgebildeten Opernsolist:innen, Techniker:innen, Ausstatterinnen und Musiker:innen arbeiten zu dürfen, hat Rau auch in Antwerpen wieder einer Schar von Laiendarstellern um sich versammelt. Sorgsam gecastet, wie Rau im Gespräch betont.
Argentina Últimas Noticias, Argentina Titulares
Similar News:También puedes leer noticias similares a ésta que hemos recopilado de otras fuentes de noticias.
Künstler erinnert in Osnabrück mit 1.648 Heuforken an Dreißigjährigen KriegEr wolle mit seiner Installation auch den Blick für heutige Krisen schärfen und ein Zeichen für eine wehrhafte Demokratie setzen, sagt Johannes Trieb.
Leer más »
künstler stapelt 1648 heugabeln vor osnabrücker rathausIm Dreißigjährigen Krieg wurden auch Heugabeln als Waffe eingesetzt. In einer Kunstinstallation vor dem Rathaus in Osnabrück sollen solche Gabeln nun als ...
Leer más »
Künstler stapelt 1648 Heugabeln vor Osnabrücker RathausOsnabrück - Mehr als 1000 Heugabeln erinnern in Osnabrück derzeit an den Westfälischen Frieden von 1648, der sich in diesem Jahr zum 375. Mal jährt. Als
Leer más »
'last exit schinkenstraße': heinz strunk trifft mickie krause bei amazonStar-Literat und Studio Braun-Aktivist Heinz Strunk schrieb und spielt einen Ballermann-Musiker für die Amazon-Serie 'Last Exit Schinkenstraße'. Dabei ...
Leer más »
Neue Dorfmitte von Zeholfing wurde feierlich eingeweihtMit dem Kirschbrunnen von Künstler Gerhard Kadletz und der alten Dorflinde, die erhalten blieb, ist in der Ortsmitte ein attraktiver Platz mit hoher
Leer más »