Der Förderverein hat die Gedenkstätte Stalag 326 für Zwangsarbeiter geschlossen. Vorausgegangen war eine Entscheidung des Kreistags gegen eine Finanzierung. Das hat für Entsetzen gesorgt. Staatsministerin Claudia Roth will die Schließung abwenden.
Die Gedenkstätte „Stalag 326“ in Schloß Holte-Stukenbrock ist geschlossen. „Die Entscheidung der Gütersloher CDU-Fraktion sowie der FWG/UWG und der AFD gegen eine Beteiligung an den Betriebskosten hat uns zutiefst getroffen und schockiert“, begründete der Förderverein der Gedenkstätten am Samstag den Schritt. Die meisten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten bereits seit Jahren „am Rande ihrer Kräfte“.
Die Gedenkstätte Stalag 326 in Schloß Holte-Stukenbrock sollte nach einer Idee von Altbundespräsidentzu einem Ort mit nationaler Bedeutung ausgebaut und die Arbeit auf professionelle Füße gestellt werden. Gauck hatte im Jahr 2015 das Gelände besucht. Dort waren im Zweiten Weltkrieg von 1941 bis 1945 über 300.000 Kriegsgefangene überwiegend aus der Sowjetunion als Zwangsarbeiter untergebracht.
Der Bundestag hatte für den Ausbau des 60 Millionen Euro teuren Projekts bereits 25 Millionen Euro zugesagt. Das Land sollte den Rest zuschießen. Die jährlichen Betriebskosten von rund vier Millionen sollten sich einige Kreise in Ostwestfalen und die Städteund Schloß Holte-Stukenbrock teilen. Anfang der Woche hatte die CDU-Fraktion im Gütersloher Kreistag aber einen Zuschuss von 400.000 Euro verweigert und sich damit gegen den eigenen Landrat gestellt.
Auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe zeigte sich entsetzt. „Wir bedauern diese Entscheidung sehr. Wir fürchten, dass damit in Westfalen-Lippe nun eine einmalige Möglichkeit für eine nationale Gedenkstätte verloren geht. Das ist sehr schade, denn die Gedenkstätte wäre wichtig für die demokratische und politische Bildung inDie Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag äußerte ebenfalls ihr Unverständnis.
Dass das Projekt zur Stärkung der Erinnerungskultur aktuell auf der Kippe stehe, „weil sich die lokale CDU-Fraktion im Kreistag Gütersloh dagegen ausspricht“, sei fatal. „Gerade in Zeiten von erschreckend hohen Zustimmungswerten für rechtsextreme Positionen sollten alle Demokratinnen und Demokraten der Erinnerungskultur verpflichtet sein.
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