Der Bundeswirtschaftsminister will beim niederländischen Stromnetzbetreiber Tennet einsteigen. Die Gespräche laufen bereits, und es geht nicht nur um Geld.
Deutschlands Stromnetz in öffentlicher Hand? Robert Habeck hätte nichts dagegen. Wo es natürliche Monopole gebe, weil es eben nur ein Stromnetz gibt und nicht mehrere, da sei die"öffentliche Hand in einer Verantwortungssituation", sagt der grüne Wirtschaftsminister am Mittwoch. Und einen konkreten Fall gibt es auch: Das Tennet-Netz in Deutschland. Der Bund, so berichtet als erstes Reuters, prüfe einen Mehrheitsanteil an dem einstigen Eon-Netz.
Doch mit dem Netz kauften die Niederländer auch einen massiven Investitionsbedarf. Inzwischen müssen sie mehr in deutsche Stromleitungen stecken als in niederländische. Das rentiert sich zwar auf Dauer, lässt aber eine deutsche Staatsbeteiligung auch aus Sicht des Mutterkonzerns interessant erscheinen. Der Bund wiederum hat mittlerweile einige Übung in Staatseinstiegen.
Am Mittwoch kündigte Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach an, dass man sich nun einen Teil der Verluste von Gazprom zurückholen wolle. Uniper habe ein Schiedsgerichtsverfahren gegen Gazprom vor einem internationalen Schiedsgericht beantragt. Uniper werde die Erstattung des"erheblichen finanziellen Schadens einfordern", sagte Maubach. Die Erfolgsaussichten gelten aber als gering.
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