Zu wenig Personal, keine Zeit für Fortbildungen, Betroffene ohne Geld für eine Anwältin. Im Interview ckoever beschreibt eine Beraterin für digitaleGewalt die harte Realität – und warum sie vom geplanten Gesetz gegen digitale Gewalt enttäuscht ist.
. Betroffene sollen sich damit einfacher gegen Gewalt im Netz wehren können, etwa indem Dienste auf Anordnung die Accounts von Täter:innen sperren müssen. Außerdem sollen Plattformen und Internet-Provider dazu verpflichtet werden, mehr Daten von verdächtigen Accounts herauszugeben, um mutmaßliche Täter*innen zu identifizieren kann. Findest du das sinnvoll?Generell finde ich es schön, dass es eine Initiative gibt.
Sehr begrenzt. Was Betroffene in diesen Fällen brauchen, ist eine umfassende Unterstützung. Die beginnt mit einer psychosozialen Beratung und geht weiter mit einer gemeinsamen Abwägung: Welche Schritte möchte ich gehen? Möchte ich Anzeige erstatten oder nicht?Eine Anzeige ist nicht für alle Betroffenen der richtige Weg, insbesondere bei sexualisierter Gewalt, wenn eine Strafverfolgung retraumatisierend sein kann.
. Auch Strafverfolgungsbehörden haben großen Nachholbedarf. Immer noch müssen sich Betroffene anhören, Delikte im digitalen Raum könne man nicht verfolgen. Das ist absolut unwahr!Das Justizministerium will es Betroffenen leichter machen, gegen verdächtige Accounts vorzugehen. Dafür brauchen sie eine Anwältin und müssen vor Gericht. Das Gericht kann einen Online-Dienst auffordern, einen Account zu sperren.
In einer Beratungsstelle zu häuslicher Gewalt und Stalking hat das eher keine Rolle gespielt. Die Betroffenen kommen aus einer gewaltvollen Beziehung oder befinden sich noch in einer. Sie wissen ganz genau, wer die Gewalt ausübt. Ihnen geht es darum, wie sie Beweise sichern und ihre Rechte durchsetzen können. Um in solchen Fällen zu ermitteln, muss ich nicht die Freiheitsrechte alle Nutzerinnen und Nutzer einschränken.
Eigentlich geht es nur darum, die jetzigen Stellen langfristig zu sichern und etwas auszubauen, sodass Fachkräfte in der psychosozialen Arbeit mehr Stunden haben, um sich fortzubilden. Für technisch komplexe Fälle würde es reichen, ausreichend regionale oder bundesweite Anlaufstellen zu erschaffen, zum Beispiel wenn es darum geht, Spionage-Apps auf einem Telefon aufzuspüren.
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