Vergleiche zu »Wolf of Wall Street« – und der Vorwurf, die Bank in den Ruin getrieben zu haben: Schweizer Abgeordnete gehen mit der Ex-Führung der Credit Suisse hart ins Gericht. Auch Präsident Berset schaltet sich ein.
Es ist seit der Jahrhundertwende erst das dritte Mal, dass das Schweizer Parlament zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommt. Dies war zuvor nur wegen des Kollaps der Fluggesellschaft Swissair und der Maßnahmen gegen die Coronapandemie der Fall.
Die Führung der Credit Suisse hat nach den Worten des Schweizer Präsidenten Alain Berset das Vertrauen in die Bank selbst zerstört. Die obersten Manager hätten nichts aus der Finanzkrise gelernt, sagte Berset zum Auftakt der dreitägigen Sondersitzung der beiden Parlamentskammern. Mitte März hatte die Schweizer Regierung die Übernahme durch den Erzrivalen UBS begleitet, um die kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stehende Credit Suisse. Die meisten Abgeordneten räumten ein, dass die Regierung einschreiten musste, um katastrophale Folgen für die Schweizer Wirtschaft und möglicherweise auch eine erneute weltweite Finanzkrise zu verhindern. Dafür setzte die Regierung mehrere Gesetze außer Kraft.
Wie viel genau gefährdet ist, ist unklar. Einen Teil der Liquiditätshilfe-Darlehen der SNB hat die Credit Suisse nämlich inzwischen zurückbezahlt. »Ich kann Ihnen sagen, dass bereits Liquidität zurückgeflossen ist«, sagte Finanzministerin Karin Keller-Sutter bei der Debatte. Sie sagte zudem, die Schweiz müsse sich entscheiden, was für einen Finanzplatz die Schweiz in Zukunft haben wolle.
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