Die zwei wichtigsten Generäle des Sudans liefern sich einen blutigen Kampf um die Macht im Land – ohne Rücksicht auf die Bevölkerung. Greift der Konflikt bald auf Nachbarländer über?
Seit vergangenem Samstag wird im Sudan gekämpft – und plötzlich schaut die Welt auf den oft vergessenen Krisenstaat in Nordostafrika, der ungefähr fünfmal so groß ist wie Deutschland. Es ist ein blutiger Machtkampf zwischen den zwei wichtigsten Generälen des Landes.Nicht nur in der Hauptstadt, auch im Südwesten, in der Region Darfur, gibt es Gefechte.
Der Wohlstand der Ausländer im Diplomatenviertel von Khartoum macht sie in dem armen Land zur Zielscheibe. Der EU-Botschafter im Sudan ist bereits in seiner Residenz angegriffen worden.. Der Landweg gilt als zu gefährlich. Einen Versuch, drei Flugzeuge in Khartoum landen zu lassen, musste die Bundeswehr am Mittwoch wegen Sicherheitsbedenken abbrechen. Der Flughafen wird mit Artillerie beschossen.
Tausende Haushalte in Khartoum haben nach UN-Angaben weder Strom noch fließendes Wasser. Auch gehen Nahrungsmittel, Treibstoffe und Medikamente aus. In Nyala, der zweitgrößten Stadt des Landes, sei das Lager von Ärzte ohne Grenzen geplündert worden, teilt die Organisation mit. Die beiden Konfliktparteien befinden sich in einem strategischen Patt. Deshalb gibt es auch wenig Hoffnung, dass die Kämpfe bald enden.Seine Truppe ist seit Jahrzehnten für schwere Verbrechen bekannt, früher unter dem arabischen Namen Janjaweed – übersetzt: „die berittenen Teufel“. Rivale al Burhan, der Armeechef, ist nicht weniger skrupellos. Als die beiden noch Verbündete waren, setzten sie ihre Truppen wiederholt gegen die Zivilbevölkerung ein.
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