Berlins Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld will Obdachlose zum Besuch ins Abgeordnetenhaus einladen. „Ich wünsche mir auch die Öffnung des Abgeordnetenhauses für weitere Gesellschaftsschichten, insbesondere für jene, die sich von der Politik nicht so berücksichtigt fühlen“, sagte die CDU-Politikerin der „Berliner Zeitung“ (Montag). „Wir machen im Sommer, wenn alles funktioniert, ein Essen für Obdachlose. Wir werden etwa 50 obdachlose Menschen einladen.“
Ihr sei der gesellschaftliche Zusammenhalt wichtig, sagte Seibeld. „Das wird sicherlich ein Aspekt sein, den ich auch versuchen werde, in der inhaltlichen Arbeit umzusetzen.“ Sie habe sich vorgenommen, das Haus noch offener zu gestalten und auch mehr junge Menschen ins Landesparlament zu holen, sagte Seibeld, die Mitte März zur neuen Parlamentspräsidenten gewählt wurde.
„Wir starten jetzt mit einem Pilotprojekt und haben alle zehnten Klassen im Bezirk Mitte angeschrieben und eingeladen, mit ihren Schulen das Abgeordnetenhaus zu besuchen.“ Sie sollen Gelegenheit bekommen, an einer Führung teilzunehmen und im Idealfall auch Gespräche mit Abgeordneten zu führen. „Davon verspreche ich mir, dass wir noch mehr Menschen dafür interessieren können, wie Politik funktioniert.
Seibeld ist die erste Parlamentspräsidentin in Berlin seit fast drei Jahrzehnten. An der Spitze des Berliner Landesparlaments stand zuvor erst einmal eine Frau: Hanna-Renate Laurien , ebenfalls eine Christdemokratin. Die Präsidentin des Abgeordnetenhauses ist für die Funktionsfähigkeit des Parlaments verantwortlich, leitet die Plenarsitzungen, fertigt Gesetze aus und vertritt das Abgeordnetenhaus nach außen.
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