Analyse vom China-Versteher: Bei der Münchner Sicherheitskonferenz gibt es für China nur ein Thema
Die Volksrepublik China unterstützt einem Bericht des Wall Street Journal zufolge weiterhin den Kreml-Krieg gegen die Ukraine mit Drohnen und umgeht damit Sanktionen gegen Russland. Davon ist beim Auftritt vonTop-Diplomat Wang Yi bei der Münchner Sicherheitskonferenz nicht die Rede. Dort geht es vor allem um die chinesischen Spionage-Ballons, mit denen die Volksrepublik die Welt ausspioniert, und das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten von Amerika.
Wang Yi hält daran fest, dass der Abschuss des Spionage-Ballons vor der Küste der Vereinigten Staaten eine “absurde und hysterische" Reaktion gewesen sei. Er wiederholt nicht die Behauptung der chinesischen Regierung, dass die USA mit dem Abschuss internationales Recht gebrochen hätten, eine Interpretation der Lage, der sich kein anderes Land angeschlossen hatte. Was der angebliche Wetter-Ballon überhaupt über den USA zu suchen hatte, spart Wang aus.
Doch was auch immer an neuem gutem Willen vorhanden gewesen sein mag, die Ballon-Krise hat es wieder zunichte gemacht. Peking hätte bei ihrer zuerst vorgetragenen Entschuldigung bleiben können, doch das wäre dem harten ultra-nationalistischen Image, das Xi der Volksrepublik verpasst hat, in der chinesischen Öffentlichkeit nicht zuträglich gewesen.
Taiwan war niemals Teil der Volksrepublik und ist heute eine blühende Demokratie in Asien. Die Vereinigten Staaten hatten unter Präsident Biden mehrfach zugesagt, das Land gegen eine Invasion der so genannten “Volksbefreiungsarmee” verteidigen zu wollen.Bis zum Abfassen dieses Textes war unklar, ob Wang Yi auf US-Außenminister Anthony Blinken treffen wird. Über eine solche Begegnung am Rande der Sicherheitskonferenz war im Vorfeld spekuliert worden.
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